Auch ich mache mal Fehler, aber bei meiner Arbeit als Synchronregisseur sind mir schon etliche arge Stilblüten in Dialogbüchern untergekommen, die für die finale Fassung des Films selbstverständlich geändert werden mussten. Manchmal sieht, bzw. hört man auch Witziges in fertigen Filmen. Hier ein paar Beispiele:
Bild entnommen Wikicommons
John Sullivan, gemeinfrei
Typisches Beispiel für eine schnelle 1:1 Rohübersetzung bei einer Soap. Im Original hieß es wahrscheinlich: "The wine was given to us. It was Mother."
Bei einer Zeichentrickserie sollten diese Dialogsätze geändert werden. Hier stecken leider zwei Fehler in der Antwort. Erstens: natürlich ist "Eisbären" nur ein Wort. Zweitens: der
Plural von "Wort" lautet "Wörter".
"Worte" wird anders verwendet. Wenn man z.B. sagt: "Die Worte des Präsidenten waren ergreifend", ist damit die ganze Rede gemeint.
Bild entnommen Wikicommons
Andreas Weith CC BY-SA 4.0
Noch ein Beispiel aus einer Soap. Ein Mann fragt eine Frau im Original: "Where did you find these new eyes"? Antwort der Frau: "Yesterday at dinner."
Gemeint war natürlich "Wie bist du zu dieser neuen Ansicht/Einsicht gelangt?" Im Englischen heißt es ja auch "in my eyes" - "meiner Ansicht nach".
Bei einer deutschen Fernsehserie hatte sich ein Bergretter zu einem Verunglückten in eine Gletscherspalte herabgelassen und rief diesen Dialogsatz seinem oben verbliebenem Kollegen zu.
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Bild: © Heiko Feld
Diesen Satz hörte ich in einer Doku über Hunde. Im Bild sah man einen Goldie, der ins Wasser sprang, aber der hatte keinen Mantel an! Das englische Wort "coat" steht im Deutschen zwar für "Mantel" aber auch für "Fell" und vieles andere. Deshalb sollte man kontextbezogen übersetzen. Gut wäre gewesen: "Der Golden Retriever hat ein wasserabweisendes Unterfell."
Diese Dialogsätze waren in einem (ansonsten guten) Spielfilm zu hören. Auch wenn man es umgangssprachlich so sagen könnte, gibt es hier ein kleines Kongruenzproblem im Genus. Der Mann der Frau wird zur "Lehrerin". Besser wäre wohl als Antwort: "Mein Mann ist Lehrer!"
Deutsche Sprache - schwere Sprache!
Bild: Wilhelm Busch - Max und Moritz, gemeinfrei
In einer Dokumentation über das Römische Reich durfte der Schauspieler des Gaius Iulius Cäsar diesen bedeutungsschwangeren Satz von sich geben.
Ich wusste gar nicht, das die Römer um das Jahr 30 vor Christus "tickende" Zeitmessgeräte, geschweige denn "Bomben" kannten!