Der britische Ingenieur Jem Marsh und der ebenfalls britische Aerodynamiker Frank Costin, (der auch am Jagdbomber "Mosquito" mitgearbeitet hatte) gründeten die Firma "Marcos Cars Ltd." 1959 in Bradford on Avon. Aber sie steuerten nicht nur je eine Silbe ihres Nachnamens bei, Ziel der beiden war es Sportwagen zu bauen und so machten sie sich ans Werk.
Der erste Marcos wurde 1960 vorgestellt und hieß einfach Marcos GT. Der optisch nicht besonders gelungene Wagen, hatte einige Besonderheiten zu bieten. Die windschlüpfrige Karrosserie bestand aus Fieberglas und ruhte auf einem Halbmonoquoque-Chassis, dass aus Fichte und Sperrholz verleimt war! Das bot einige Vorteile: es war nicht nur sehr stabil, sondern auch korrosionsunanfällig, wasserabweisend und feuerfest und eine erfolgreiche Konstruktion. 1960 fuhr der Marcos GT allein 9 Siege bei verschiedenen Rennen ein. Insgesamt wurden ca. 29 Fahrzeuge vom ersten Marcos GT gebaut.
Frank Costin verließ 1961 die Firma und die Brüder Dennis und Peter Adams übernahmen seine Position. Sie entwickelten das (gelungenere) Design des Nachfolgemodells, - des Marcos 1800 GT, der 1964 herausgebracht wurde und den wir auf dieser Seite vorstellen. Allerdings hielten Sie an dem Fichte/Sperrholz-Chassis (das aus 386 Einzelteilen bestand) fest, und auch die Fastbackkarrosserie bestand wiederum aus Fieberglas.
Angetrieben wurde der "1800" von einem vierzylindrigen Volvo B18 - Aggregat, das 114 PS zur Verfügung stellte und dem nur 660 Kilogramm leichten Wagen zu einer Spitzengeschwindigkeit von 185 km/h verhalf.
Der Kaufpreis betrug anfänglich 2283 Pfund Sterling, wurde aber später auf 1729 Pfund gesenkt.
Als die britische Regierung die Steuer für alle fertig montierten Fahrzeuge um 33% erhöhte, wurde der Marcos 1800 kurzerhand auch als Bausatz zum Preis von 1429 Pfund angeboten.
Ab 1969 wurde das Chassis aus Stahl gefertigt und verschieden Motorvarianten zogen ein:
ab 1966: 4 Zylindermotor von Ford, mit 1.499cm³ und 86 PS
und ein 4 Zylindermotor von Ford, mit 1.650cm³ und 122 PS
ab 1968: V6 Zylindermotor von Ford, mit 2.949cm³ und 128 PS
ab 1969: V4 Zylindermotor von Ford, mit 1.996cm³ und 88 PS
und ein Volvo Reihensechszylinder mit 130 PS aus 2.978 cm³ Hubraum.
Diese unüberschaubare Motorenpolitik und ein zusätzlicher Werksumzug nach Westbury bedeuteten im Jahre 1971 das Aus für die Marcos Cars Ltd. Die Firma wurde aber in den achtziger Jahren von Jem Marsh wieder zum Leben erweckt und baut heute noch Automobile.
Insgesamt wurden von allen Marcos GT ca. 1010 Stück produziert, der Marcos 1800 GT mit Volvo B18 Maschine brachte es auf ca. 99 Stück.
© Bilder und texte: Classic-Car-Revue / Heiko Feld
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N. Lecompte, Belgien